Manado | Tomohon | Bitung | Bunaken National Park
In Manado angekommen, wurden wir sofort extrem herzlich empfangen! Unsere Freundin aus Bali, Sheren, kommt ursprünglich aus Manado und ist im September bereits aufgrund der Covid19-Krise in ihre Heimatstadt zurückgereist. Ihr Plan ist es, nach Neujahr wieder zurück nach Bali zu gehen. Aber davor schien ihre Mission gewesen zu sein, uns möglichst viel von ihrer Heimatgegend zu zeigen!
Wir blieben also ziemlich hängen in dieser Stadt – knappe zwei Wochen (von 17. bis 30. Dezember). Gemeinsam mit ihrer Schwester Widy und auch ihrer Nichte Sella erlebten wir so einiges. In diesem Post möchten wir euch die Highlights zeigen ❤️
Schlemmen in Manado
Andi wäre wohl richtig böse auf mich (Mercedes), wenn wir davon nicht berichten würde. Für ihn ist Manado ein wahres Essensparadies – denn hier kriegt man riiiiiichtig viel Schweinefleisch. Das „Gourmet-Highlight“: Tanta Olla! Klingt nicht nur lustig, schmeckt auch verdammt gut. Diese Warung bietet alles, was man am Schwein mögen kann. Dazu Reis und jede Menge Gemüse. Es war bummvoll dort, Ventilatoren sorgten für Frischluft, da hier ständig Schweinefleischspieße frisch am Grill sind. Mmmmh, sagt Andi. Für Schweinefleischliebhaber wirklich ein Geheimtipp und ein Must-To-Do!
Wir haben hier bereits gemerkt: In Manado isst man RICHTIG scharf. Huiuiui. Good to know. Aber auch für Mercedes war mit Babi Kecap etwas dabei.
Aber auch auf Fisch darf man in dieser Stadt nicht vergessen. Fährt man über die Soekarno-Brücke, gibt es eine lange Straße voller Fischrestaurants, wo man kaum etwas falsch machen kann. Man sucht sich aus dem Tagesfang den Fisch, den man haben möchte, einfach aus, und dieser wird frisch zubereitet. Wir haben das RM Sabrina ausgewählt, weil man auf einem Balkon sitzen kann – und waren hellauf begeistert.
Also, kulinarisch hatte Manado uns vom ersten Abend an 😉
Wie wäre es mit ein bisschen Wellness zum Jahresende?
Den ersten Ausflug starteten wir gleich am zweiten Tag. Tomohon ist eine Gegend südlich von Manado. Man fährt ca. eine Stunde, aber die Strecke führt in die Highlands und ist dementsprechend wunderschön – viele Kurven, viel grün. Und aufgepasst: ziemlich kühl. Die Regenzeit hat uns ja bereits ordentlich im Griff und eigentlich wollten wir dort einen Kratersee bestaunen. Das Wetter hat uns allerdings einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Kurz vor’m finalen Berg änderten wir die Richtung, da wir vor lauter Nebel und Nieselregen kaum etwas sahen. Was ist die beste Alternative bei so einem Wetter? Natürlich, heiße Quellen!
Unsere beiden Reiseführerinnen (wie wir Sheren und Widy bereits liebevoll nannten) führten uns also über den traditionellen Markt in Tomohon (auch bekannt als „extrem market“, weil man dort anscheinend ALLES bekommen kann – wir fuhren einfach einmal durch) zu den Air Panas Leilem (falls wir das noch nicht erwähnt haben bei unseren bisherigen Hot Spring-Besuchen: Air Panas bedeutet auf indonesisch „heißes Wasser“).
Und wieder war es hier anders, als wir es bisher erlebt hatten. In Leilem ist es ein Fluss, der eigentlich von einem der Kraterseen kommt und durch eine heiße Quelle (die man dort auch sehen kann – da blubbert es ordentlich!) erwärmt wird. Die locals lieben das und kommen oftmals abends hierher (es wurden sogar eigens dafür kleine Holzhütten zum Duschen danach gebaut). Stapft man den Fluss eine Weile entlang – wobei „entlang“ nicht wirklich stimmt… man muss wirklich IM Fluss selbst waten, denn rundherum ist dichte grüne Vegetation), dann gelangt man an ein Becken mit kleinem Wasserfall, wo es auch tief genug für ein bisschen schwimmen ist. Dreimal dürft ihr raten, wer sich dort sofort in die Fluten geschmissen hat… und überall raufgeklettert ist… 😀
Bei diesem Grau-in-Grau-Wetter war dies genau das Richtige. Und außerdem ist das Farbenspiel der Natur dort einfach großartig. (Ja, das gelbe, tropfsteinartige Gestein ist tatsächlich Schwefel – aber der Geruch hält sich sehr in Grenzen!) Wir haben das total genossen. Naturwellness eben. 😉
Schnorcheln bei den „verbrannten Steinen“
Der nächste größere Ausflug führte uns am 22. Dezember in die Gegend um Bitung – das liegt östlich von Manado, quasi genau gegenüber an der Ostküste Nordsulawesis (Fahrtzeit auch hier ca. 1 Stunde). Von dort fuhren wir noch ein Stück nördlich zu unserem Ziel: Batu Angus.
Über einen kleinen Weg erreicht man eine Bucht und wird mit dem Boot auf eine kleine Insel geschippert. Dort kann man dann seine Sachen deponieren, Kaffee genießen oder auch Kleinigkeiten essen. Und um die Insel herum wird geschnorchelt! Juhuuuu!
Der Name Batu Angus kommt übrigens vom schwarzen Gestein dort und bedeutet in etwa „verbrannte Steine“. Und ja, zusammen mit dem glasklaren Wasser sieht das einfach unglaublich toll aus!
Vielleicht auch wichtig zu wissen: Der Weg nach dem offiziellen Eingang kann mit dem Roller etwas herausfordernd sein, besonders wenn es regnet (ja, der Regen hat uns auch hier wieder erwischt), aber mit einem Motorrad wie Chubby absolut machbar. Und bei den Scootern mussten halt die Männer unserer kleinen Gruppe ein bisschen mithelfen.
Apropos offizieller Eingang: Der Eintritt beträgt in der Regel 5.000 IDR (umgerechnet ca. 30 Cent) pro Person. Tja, für uns „Bule“ wollte der Typ an der Kassa aber plötzlich 100.000 (!) IDR, also das 20-fache! Wir sind es ja gewohnt in Indonesien als Weiße ein bisschen mehr zu zahlen, dem kommt man fast nicht aus – auch nicht, wenn man bereits viele viele Monate hier verbringt und Indonesisch spricht. Wir wissen, wie das hier läuft (kennen wir auch schon von Indien und Thailand) und gerade jetzt sind die Zeiten hart, das ist uns klar…. Aber das 20-fache war uns neu und finden wir wirklich frech. Und seien wir uns ehrlich: DAS ist rassistisch. Unseren Begleitern war das ziemlich unangenehm, und auch sie kritisierten das auf Schärfste. Der Typ ließ sich dann auf die Hälfte ein, aber nun ja… Schade.
Zurück zum Schönen: Schnorcheeeeeln! 😍 Die Fische hier sind klein, aber sehr bunt! Wir haben sogar einen Fisch entdeckt, den wir noch nie gesehen haben: den Mandarinfisch. Ist er nicht atemberaubend schön?
Und das Wasser ist so kristallklar, dass man die Fische auch direkt vom Steg aus sehen können, während man sich in der Sonne wieder aufwärmt. Ein Traum. Wir haben dort also einen sehr entspannten Tag verbracht, die richtige Mischung aus Schnorcheln und Chillen.
Übrigens: Man kann dort sogar in einem dieser schwimmenden Häuschen direkt am Wasser übernachten…! Klingt das nicht verlockend?
Aller guten Dinge sind drei: Bunaken, wir kommen!
Zweimal hatten wir es vor Weihnachten schon versucht, beim dritten Anlauf am 29. Dezember klappte es schließlich: Auf geht’s in den Bunaken National Park!
Diese Inselgruppeliegt an der Küste vor Manado, ist eines der beliebtesten Reiseziele Sulawesis und bekannt für seine wunderbaren Schnorchel- und Tauchdestinationen. Sherens Freundin lebt auf Bunaken (Hauptinsel des Nationalparks und offensichtlich Namensgeberin) und organisierte uns ein kleines Boot. Wir starteten ein Stück außerhalb Manados und hatten einen supernetten „Kapitän“.
Zuerst machten wir auf einer sehr, sehr kleinen Insel namens Nain einen Stopp. Diese befindet sich bereits ziemlich nördlich des Nationalparks und da tuckert man schon eine Weile hin. Aber hey, das zahlt sich aus! Die Insel besteht eigentlich nur aus einem weißen Sandstrand und je nach Gezeiten befindet sich dieser über oder eben ein Stück unter dem Wasser. Auf jeden Fall kann man in kristallklarem Wasser einfach mal so mitten im Meer spazieren gehen. Und perfekte Location für die Drohne, btw. 😀
Die nächsten Stationen führten uns zu den Inseln Siladen und Bunaken selbst, welche wunderbare Korallenriffe zum Erschnorcheln und riesige Korallenwände zum Tauchen haben. Und woooow – wir haben noch nie zuvor so viele Schildkröten an einem Ort gesehen! Wir lügen nicht – es waren um die 40 (!)… und natürlich ganz viele andere Fische wie riesige Triggerfische, Boxfische,… Die Korallen leben auch großteils noch. Also wirklich, wirklich schön dort.
Aber unser absolutes Highlight des Trips: Auf dem Weg zwischen den Inseln haben wir eine Gruppe Delfine gesehen! Für Mercedes war dies das erste Mal, dass sie diese unglaublichen Tiere in der Natur sehen konnte. Unser „persönlicher ‚cruise ship director'“ (aka unser Kapitän, ein sehr netter Einheimischer) steuerte das Boot dabei sehr vorsichtig, und stellte auch den Motor ab, so dass die Delfine unserem Boot total nahe kamen und sogar vor uns aus dem Wasser sprangen. Es war einfach unglaublich! Leider gibt es davon nur ziemlich miese Handyaufnahmen, aber wir wollten uns diese Augenblicke einfach nicht durch umständliches Rumhantieren mit der Technik verderben. Es bleibt auch so defintiv in Erinnerung!
Manado bietet unglaublich viel – aber irgendwann muss man ja wieder weiter
Wir könnten hier noch einiges an Seiten volltippseln, da die Gesellschaft in Manado einfach unglaublich nett war und wir dementsprechend viel erlebt haben auch im einfachen Alltag abseits der Tagesausflüge. Manado bietet irrsinnig viel und wir haben die Zeit dort sehr genossen!
Und doch muss man ja irgendwann weiter… das Jahresende nahte. Und Sheren lud uns erneut ein – und zwar in das Dorf, aus der ihre Familie kommt und beispielsweise manche Geschwister noch immer (oder wieder) leben. Na, wie könnten wir da Nein sagen! 😀
Somit verlassen wir Manado am 30. Dezember und machen uns auf den Weg in’s Landesinnere.
Achja, dazwischen war ja auch mal Weihnachten – wie wir dieses Fest heuer verbracht haben, kannst du hier nachlesen 😉