Bevor ich euch von unseren (im wahrsten Sinne des Wortes) atemberaubenden Erfahrungen am Vulkan Ijen erzähle, hier ein Update bezüglich unserer momentanen Situation hier.
Wie bereits berichtet, ist eine Weiterreise aktuell nicht machbar. Unsere Visa sind noch bis 31.03. gültig. Da wir bei der Einreise ein kostenloses Visa on Arrival erhalten haben, ist eine normale Erweiterung eigentlich nicht möglich. Es gibt dafür ein eigenes kostenpflichtiges Visum bei der Einreise (VoA Payment), welches ca. 35 Euro kostet und um weitere 30 Tage kostenpflichtig verlängert werden kann (dafür kann man eigene Agenten anheuern um nicht selbst zum Immigration Office zu müssen, ziemlich irre diese Maschinerie). Diese Art von Visa haben wir aber nicht, also leider keine Option für uns.
Einzige Möglichkeit, noch nicht auf Heimbringer-Flüge zurückgreifen zu müssen: Ansuchen um eine Emergency Stay Permit. Also sind wir am Wochenende zurück nach Denpasar und hier heut morgen zum Immigration Office (Imigrasi) getingelt, welches um 8 Uhr öffnet. Bei unserer Ankunft um 7.35 Uhr war dort bereits die Hölle los. Gefühlt alle Touristen, von denen in den letzten Tagen auf Bali kaum mehr was zu spüren war, haben sich dort getummelt mit offensichtlich dem selben Anliegen. Was man dafür braucht: den Reisepass, eine Kopie davon sowie eine Kopie vom Visum, eine ausgedruckte Buchungsbestätigung für die nächsten 14 Tage (in vorbestimmten Gegenden) und einen Grund für das Ansuchen. Soweit sogut, organisierbar (man kann vor Ort kopieren, pro Kopie 1.000 IDR, und es ist sogar möglich, per Whatsapp ein digitales Dokument zu übermitteln, dies wird dann über einen PC ausgedruckt) und der Grund für das Ansuchen liegt aufgrund Covid-19 auf der Hand. Man bekommt dann erstmal ein Formular zum Ausfüllen (Perdim 23). Ein wichtiger Tipp: Man sollte immer einen Kugelschreiber parat haben!
Während die Situation dort bei mir innerlich dann doch alle hypochondrischen Alarmglocken hat losschrillen lassen (trotz Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel und Abstand halten), ist Andi wieder mal zur Höchstform in seiner Rolle als Troubleshooter aufgeblüht. Er hat den Überblick bewahrt und seine Ruhe hat mich ebenfalls ruhig bleiben lassen. Unsere Teamkompetenzen haben sich hier mal wieder ausgezeichnet. 😉
Hat man das Formular schließlich entziffert und ausgefüllt (am besten eben mit einem eigenen Kulli, weil alle Schreibstationen innerhalb kürzester Zeit besetzt waren), muss man eine Nummer ziehen. Beim heutigen Andrang hieß das für uns in Summe insgesamt rund 3h Wartezeit – exklusive der Mittagspause. Andi hat tatsächlich als letzter noch vor dem Lunchbreak um 12 Uhr das Ansuchen abgeben können, ich war dann die erste nach der Pause um 13 Uhr. Man bekommt in Folge eine Bescheinigung mit dem nächsten Termin, wo man Fingerabdrücke und ein Foto abgeben muss. Für uns ist dies der 9. April. Und dann dauert es noch einmal ca. 7 Tage, bis man seinen Pass wieder bekommt. Das Emergency Visum gilt erneut für 30 Tage, in unserem Fall sollten wir also bis mindestens Ende April grundsätzlich auf Bali bleiben dürfen.
Wir bleiben somit erst mal dabei, die Situation im Auge zu behalten und uns den Regeln und Vorschriften entsprechend zu verhalten. Nyepi – ergo balinesisches Neujahr und „Tag der Stille“ – steht vor der Tür. Das bedeutet, hier findet ein kompletter Shutdown für einen Tag statt… aber dazu mehr in den nächsten Posts. Abwarten wie sich die Situation entwickelt, in der Unterkunft bleiben und an den Medien (Videos und Blog, yipiie) weiter tüfteln.
Wir haben unsere Reise außerdem in den letzten Tagen beim österreichischen Außenministerium registriert und sind dementsprechend auch in Kontakt mit denen. Weiterhin somit immer noch kein Grund zur Sorge. Wir hoffen natürlich, dass wir spätestens Ende April dann doch ein Stück weiterreisen können. Aber noch wichtiger ist: Gesund bleiben, Leute!
#staypositive #stayhealthy #keepcare