Rantepao | Tentena | Parigi | Kotaraya | Marisa | Boroko | Manado
Am 12. Dezember machten wir uns wieder auf den Weg und verließen Tana Toraja – für Mercedes ein persönliches Highlight der bisherigen Reise, übrigens. Die Idee aus Pare-Pare wurde zum Plan: Das nächste große Ziel sollten die Togean Islands sein! Diese kleine Inselgruppe in der halbmondförmigen Bucht Nordsulawesis gilt als Tauchparadies und ist für seine Ruhe und Abgeschiedenheit (Strom nur zu bestimmten Tageszeiten, kein Signal, etc.) bekannt. Unterkunft findet man dort nur in einer Handvoll Tauchresorts. Das Fortbewegungsmittel auf den Togeans: klitzekleine Boote. Was also tun mit Chubby? Die Recherchen ergeben: Es gibt eine Fähre, welche zwei- bis dreimal die Woche von Ampana im Süden in den Norden nach Gorontalo verkehrt. Dabei macht sie Halt auf den Togeans in Wakai.
Nach Rücksprache mit dem Resort unserer Wahl können wir Chubby mitnehmen und während unseres Aufenthalts in Wakai abstellen. Großartig, das wäre für uns natürlich die perfekte Lösung, denn bis Weihnachten wollen wir in Manado am nördlichen Ende Sulawesis ankommen – und dafür macht es Sinn, dass wir nach unserm Trip auf die Togeans nicht wieder zurück nach Ampana und den ganzen Weg am Halbmond herumfahren müssen.
Die nächste Fähre soll fahrplanmäßig am Montag fahren, somit mussten wir ein bisschen Gas geben, damit wir es rechtzeitig bis nach Ampana schaffen. Gesagt, getan: Wir düsen!
Die Fahrt durch das Gebiet der Toraja war nach wie vor einfach wunderbar. Durch die Berge, um uns herum Dschungel… superschön! Aber auch das, was danach kam, begeisterte uns: Zentralsulawesi mit dem Motorrad zu erkunden ist auf jeden Fall ein abwechslungsreiches Erlebnis!
An diesem Samstag fuhren wir insgesamt knappe 10 Stunden von Rantepao bis nach Tentena. Puh – danach waren wir Gatsch. In der Unterkunft kamen wir an kurz bevor es dunkel wurde. Komplett erledigt. Wir fühlten uns wie dieser Wasserbüffel, den wir am Weg neben dem See Poso gesehen haben:
Apropos See Poso: Traut NICHT Google Maps! Der Weg den See entlang ist nicht gänzlich befahrbar. Wir mussten nach gut einem Drittel wieder umkehren.
Tentena liegt bereits im Norden des Sees und trotz der ganzen Anstrengung freuten wir uns, soviel geschafft zu haben. Es bis Montag nach Ampana zu schaffen war nun absolut realistisch und erschien uns keine große Hürde mehr. Eine Stunde nach unserer Ankunft allerdings kam die Botschaft: Der Fährenverkehr wird für zwei Wochen eingestellt. Ein Crewmitglied wurde leider positiv auf Covid-19 getestet und somit muss die gesamte Crew in Quarantäne. Es gibt keine (!) Ersatzcrew. Oh noooo…
Somit mussten wir unseren Togean-Plan für’s Erste auf Eis legen. Schweren Herzens, wir hatten uns echt darauf gefreut. Vielleicht klappt es ja nach Weihnachten…
Übrigens: Schau dir folgenden Film an – „Jago: A life underwater“. Der hat uns überhaupt erst auf die Togeans so richtig aufmerksam gemacht! Wirklich großartig! Und streambar auf Netflix, zum Beispiel. Zwecks dem Fernweh wär’s. 😉
Nun gut, dann eben doch jetzt direkt nach Manado, und zwar außen herum. Aber ganz ohne Stress. Wir korrigierten unsere Route dementsprechend und fuhren weiter, an der östlichen Küste des Halbmonds entlang.
Stück für Stück
Anstatt 10 Stunden fuhren wir nur drei bis vier Stunden pro Tag und machten Halt zum Übernachten in kleineren Orten wie Parigi und Kotaraya. Dort gibt es meist nicht viel zu sehen, weshalb wir diese Tage hier etwas lapidar in ein paar Bildern zusammenfassen können.
Am 15. Dezember landeten wir in Marisa, und dort gönnten wir uns ein kleines Zimmer im Marina Beach Resort. Im Ort selbst trafen wir ein paar Jungs vom Deaf Riders Club, die gerade mit ihren Motorrädern ebenfalls in Marisa Stopp machten – Jungs, ihr seid großartig!
(hier werden wir euch noch Fotos mit den Jungs zeigen, die kriegen wir demnächst!)
Und abends: Wie schön war es, mal wieder am Strand zu sitzen und einen Sonnenuntergang genießen zu können! Außerdem kaufte Andi einen riesigen, frischen Tunfisch, welcher am Strand über getrockneten Kokosnusschalen für uns gegrillt wurde und den wir uns mit den Männern vom Staff des Hotels teilten – die waren echt witzig und wir hatten einen sehr, sehr netten Abend.
Aber bloß nicht hängen bleiben – am nächsten Tag starteten wir schon wieder los und es ging weiter bis nach Boroko. Dort kamen wir nochmal ordentlich in den Regen – jaja, wir wissen eh, Regenzeit und so. Da ist man dann mit der Unterkunft kaum noch wählerisch – Hauptsache trocken!
Wenn uns der Regen zwischendurch nur mal eben kurz mit einem Schauer erwischte, dann trockneten wir schon mal an der Tankstelle unsesre Socken und Schuhe… 😀
…und schon geht’s weiter…
Finally!
Aber dann: Die letzte Etappe absolvierten wir am 17. Dezember und da waren wir – tadaaaa! Manado! Ein kurzer Stopp am Malalayang Beach (von dort aus kann man Manado schon sehen!), die erste Spezialität aus Manado genießen (Pisang Goroho, mmmmmhm!) und dabei Katzi streicheln, gleich mal unsere Freunde hier verständigen und eine Unterkunft suchen. Wie happy wir sind: Wir haben es tatsächlich bis Manado geschafft!! Und das auch noch mehr als fristgerecht vor Weihnachten 😉
Diese Fahrt von Zentral- nach Nordsulawesi verlief anders, als wir es uns zuerst vorgestellt hatten, aber dennoch: Wir erlebten wieder einmal ein kleines Abenteuer. Da war einfach alles dabei: gefühlt kübelweise Regen, dann wieder Sonnenbrände, viele Katzis, durch die Berge, durch die Reisfelder, zwischen Palmen, am Strand entlang, Tankstellenstopps, Stopps am Strand, vorbei an witzigen Verkehrsschildern, auf großartigen Straßen und „semioptimalen Pfädchen“… Einfach alles. Danke, Sulawesi!