Bira | Matharpacady | Gareccing | Malino Highlands | Makassar
Bira begrüßte uns mit – einer Gebühr. Ja, richtig gehört. Statt dem ergoogelten Strandparadies wurde von uns offensichtlichen „nicht-locals“ bei der Einreise in die Stadt (oder besser in die einzige main road, die zum Strand führt) gleich mal an einer Installation, die wie bei uns die Mautstellen aussehen, ein „Eintrittsgeld“ quasi von ca. 2 Euro verlangt. Nicht viel, ist schon klar, aber für was? Wir sind nun schon eine ganze Weile in Indonesien, aber sowas ist uns noch nicht passiert.
Bira selbst hat uns noch nicht sonderlich überzeugt. Erst, wenn man die Strände nebenbei besucht, scheint es schön zu werden. Dafür nahmen wir uns aber keine Zeit. Wir wollten am nächsten Tag bereits weiter nach Makassar, die Hauptstadt Sulawesis – denn unser Plan ist, dort ein großes Service für Chubby zu organisieren, bevor wir unsere Reise in den Norden antreten.

Gastfreundschaft von ganzem Herzen
Am nächsten Tag (Freitag, 4. Dezember übrigens) ging’s also los, wir wollen von Bira bis nach Makassar fahren. Andi möchte natürlich durch die Berge fahren. Okey. Endang, unsere liebe Bekannte aus Ubud (Bali), hat uns den Kontakt zu engen Freunden vermittelt, welche wir am Weg zum Kaffee trafen, und zwar in Matharpacady. Wir wurden extrem nett von Kahar und zweien seiner Brüder empfangen, auf einen Kaffee eingeladen (der Andi so sehr schmeckte, dass er gleich zwei Tassen getrunken hat!) und uns noch einen weiteren Kontakt auf unserer Route vermittelt. So unglaublich nett, ebenfalls Motorradfahrer übrigens. Wir hätten uns fast vertratscht, mussten schließlich aber doch aufbrechen – wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch weitere 4 Stunden Fahrt und einen Zwischenstopp bei deren Freunden vor uns.


Die Bücherei mit Baumhaus
Unser nächster Zwischenstopp führte uns in die Gegend von Gareccing, genaugenommen zum „Rumah Pohon„, was Baumhaus bedeutet. Dort lernen wir u.a. Syamsul und seine Familie kennen, welche das Haus und das Baumhaus erst heuer knapp vor Beginn der Pandemie erbaut hat. Es gibt hier eine kleine Bücherei, auf die sie sehr stolz sind. Kinder können hierherkommen, im Baumhaus lesen und werden auch unterrichtet. Bücherspenden sind immer herzlichst willkommen. Vom Baumhaus aus hat man einen wundervollen Überblick über die Reisfelder.


Auch hier bekommen wir Kaffee und eine für Sulawesi typische süße Spezialität, genannt Kue Uhu-Uhu. Diese unglaublich leckere Gemeinheit wird aus Palmzucker hergestellt.

Hahahaha, ein Bild sagt mehr als tausend Worte… 😀

Wir waren die ersten weißen Besucher im Rumah Pohon und dementsprechend konnten gar nicht genügend Informationen an uns gegeben, Fragen gestellt und Fotos gemacht werden. Aber auch hier mussten wir uns schließlich loslösen, um unseren Weg nach Makassar fortsetzen zu können. Immerhin hatten wir noch ein gutes Stück vor uns. Wir finden, dieses Projekt ist eine tolle Idee und die Location ist wundervoll dafür geeignet. Nur das Allerbeste wünschen wir Syamsul dafür – er hat schließlich noch viel vor – und sagen auch hier Danke für die Gastfreundschaft!


Die zwei Frauen waren so nett und brachten uns zurück zur Hauptstraße. Dabei lotsten sie uns über kleine Wege und auch eine rote Brücke. Eine rote, schmale Brücke mit Holzbrettern. Mercedes‘ Herz klopfte ordentlich, als wir diese überquerten – immerhin sind wir mit all dem Gepäck und Chubby selbst nicht gerade ein Leichtgewicht. Aber natürlich ging alles gut 😉 Schließlich düsten wir wieder alleine weiter. Die Berge riefen!

Einmal quer durch Südsulawesi
Unser Weg führte uns nicht nur durch die Berge sondern auch über die sogenannten Malino Highlands. Reisfelder, soweit das Auge reicht. Ein guter Platz für eine Pause, um die Pobacken zu lockern und die Drohne steigen zu lassen!








Außerdem ein Teil von Malino – eine Straße mitten durch einen Wald. Ein Wald, wie er auch in Europa stehen könnte. Hohe Nadelbäume, kurvige Straße, kleine Hütten am Straßenrand. Wirklich schön! Leider war Mercedes‘ Akku hier bereits leer, sonst gäbe es wohl das eine oder andere Foto davon.
Und dann hatten wir richtig Glück: Gerade, als es langsam wieder bergab ging, fing es an zu regnen. Wir beschlossen, eine Kleinigkeit zu essen und siehe da, wir konnten den gröbsten Regen dadurch aussitzen. Als wir danach weiterfuhren, wurden wir nur mehr marginal nass dabei. Was für ein Glück!
Die Straße war übrigens super! Es ist defintiv nicht die Hauptstraße, aber aspahltiert und tatsächlich überwiegend auch noch von wirklich guter Qualität. Viele Kurven, weil es wie bereits erwähnt durch die Berge geht. Man wird belohnt mit atemberaubenden Aussichten und kleinen Dörfern. Es ist die eine Stunde mehr an Fahrtzeit wirklich wert im Vergleich zur regulären Hauptstraße der Küste entlang.
Hier ein Screenshot unserer Route quer durch Südsulawesi (weil es sich wirklich lohnt!):

Finally: Makassar City!
Kurz bevor es dunkel wurde, kamen wir schließlich in Makassar City an. Holladiewaldfee, war der Verkehr stressig! Wir sind südasiatische Großstädte defintiv nicht mehr gewöhnt! Oder zumindest Mercedes nicht – Andi hat sich mit Chubby durch die Autos geschummelt als würde er den ganzen Tag nichts anderes machen 😀
Endlich im Hotel angelangt, war für diesen Abend nur noch einchecken und alles wieder trocken kriegen am Programm. Es gab genug zu recherchieren und organisieren. Wir bestellten uns also ganz faul eine Pizza auf’s Zimmer und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Die Stadt erwartete uns am nächsten Morgen 🙂

PS.: Die Pizza rechts ist übrigens nicht verbrannt – es gab die Pizza nun mal auch mit schwarzem Teig und das musste Mercedes probieren – fancy! 😉