Irgendwie ist die Zeit kaputt.

sunrise

Dass es bei uns aktuell (trotz Arbeit an Mercedes‘ Webseite) doch recht entschleunigt zugeht, merkt man wohl an den derzeit seltenen Posts. Unser Zeitgefühl ist tatsächlich einfach völlig im Eimer. Nicht nur, dass wir kaum wissen welcher Wochentag ist, wenn man uns danach fragt. Sondern auch, dass wir nun bereits wieder seit beinah sieben (!) Wochen in Amed sind, fühlt sich überhaupt nicht danach an.

Wir haben nun schon Mitte Juni und wäre alles nach Plan gelaufen, würde Mercedes jetzt gerade für ein paar Tage in Österreich sein. Sie hätte dort einen Tag lang ein Seminar gehalten, hätte die Hochzeit einer ihrer besten Freundinnen besuchen sowie Freunde und Familie herzen können. Dass dies nun nicht möglich ist, beschert ihr doch ein klein wenig Heimweh aktuell.

Spielen wir das was-wäre-wenn noch ein bisschen weiter: Nach Plan hätte nicht nur Mercedes ihre kurze Österreich-Pause erlebt, sondern wir würden auch bereits das fünfte/sechste Land bereisen. Und wir hätten dabei schon ein absolutes Reise-Highlight hinter uns: Alaska. Tja. …wie war das nochmal mit dem Pläne machen und Leben und so? Stattdessen sind wir nun bereiets das vierte Monat auf Bali.

Und ich finde, wir haben uns damit ziemlich gut arrangiert! Nicht nur, dass wir an Projekten arbeiten und uns somit einen Alltag kreieren – wir genießen immer noch dieses wunderbare Land, lernen interessante Leute kennen und entdecken neue Ecken der Insel!

Wir sind immer noch in Amed, aber…

Mercedes hat es im letzten Post ja bereits angekündigt: Wir haben die Unterkunft gewechselt! Wir sind eine Bucht weiter gewandert nach Jemeluk (bei unserem ersten Besuch waren wir auch in dieser Bucht, allerdings ein paar Häuser weiter). Hinsichtlich unserer Aussicht haben wir Sonnenuntergänge nun gegen Sonnenaufgänge getauscht. Ebenfalls wunderschön! Die Aussicht war wohl namensgebend: Sunrise Cafe. Und obwohl wir hier um ein Drittel weniger pro Nacht bezahlen (100.000 IDR pro Nacht, das bedeutet ca. 6,30 EUR), sind wir diesmal wirklich DIREKT am Strand.

Aussicht vom Sunrise Cafe

Was wir dabei unterschätzt haben: Das kann ganz schön laut werden! In den ersten paar Tagen war das Meer sehr unruhig, mit (für Ostküsten-Verhältnisse) sehr hohen Wellen. Und bei uns entstand wahrheitsgemäß ein running gag: „Zwutschg, ich kann nicht schlafen, das Meer ist so laut!“ – „Schnuff, ich hör dich nicht, das Meer ist so laut!“

Jaja, Luxusproblem… aber btw, was sind die Vorteile von Schlaflosigkeit? Ganz einfach: Solche Sonnenaufgänge!

Amazing sunrise
and another amazing sunrise

KEINE niedlichen Tierbabies: Baby-Jellyfish!

Mit dem Meer vor der Haustür schreit natürlich alles nach Schnorcheln. Aber: Mit manchen Strömungen kommen die Quallen. Den großen kann man dabei ja ganz gut ausweichen, aber die ganz kleinen Babies der Quallen sind für das bloße Auge nicht erkennbar. Dafür aber umso spürbarer! Das britzlt ganz schön. Und leider reagiert Andi auch allergisch darauf, was ihm stark juckenden Ausschlag (vor allem an den Unterarmen) beschert. Und das mehrmals, denn ganz lassen kann er’s ja trotzdem nicht. Als Hausmittel gegen das Jucken verwendet Andi Essig. Er riecht dann immer wie ein riesiges Essigbatscherl. 😀

snorkeling

Was angeblich hilft, ist wasserfeste Sonnencreme. Könnte ein Grund sein, warum Mercedes (die leider immer noch als maximal „dunkelweiß“ bezeichnet werden kann) im Wasser selbst zwar das Brennen der Babyquallen spürt, danach aber keinen Ausschlag bekommt. Aber das ist keine gesicherte Info.

Invasion der Ameisen

Apropos Tiererlebnisse: Wir wurden von Ameisen überfallen. Wir passen hier wie die „Haftlmacher“ auf, dass wir nichts Essbares oder gar Süßes rumliegen lassen (vielleicht isst Andi deswegen seine Lieblingskekse immer auf einen Sitz auf?), um eben kein zusätzliches kleines Krabbelgetier anzulocken. Aber eines Tages war einfach der halbe Balkon plötzlich schwarz. Eine Stunde davor war noch nix, und plötzlich das.

ant invasion

Bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass die Ameisen mit ihren Larven unterwegs waren. Also vermutlich wurde ihr Bau selbst überfallen oder wer weiß was die aufgeschreckt hatten. Wir haben wirklich noch NIE soviele Ameisen gesehen. Und wir kommen immerhin vom Land.

Wie Bali vor 15 Jahren

Aber wir hatten auch sehr schöne Momente in den letzten Wochen. Wir haben beispielsweise endlich den Ausflug nach Sidemen nachgeholt (…ihr erinnert euch? Von Amed aus ist man je nach Streckenwahl ca. 1,5 bis 2h unterwegs. Beim ersten Versuch haben wir nach einem kleinen Drohnencrash abgebrochen). Nach dem Landen in einer Sackgasse (Mercedes und das Navigieren, eieiei) sind wir zwar erst mal gefühlt im Nirgendwo gelandet, aber in Sidemen ist auch einfach generell nicht viel.

somewhere in Sidemen
somewhere in Sidemen

Man ist dort umgeben von riesigen Reisfeldern, hügeligen Straßen, winzig kleinen Dörfern. Unglaublich idyllisch und ruhig. Der Ausflug nach Sidemen war wirklich eine kleine Zeitreise und hat uns nach dem intensiven Laptoparbeiten der letzten Wochen sehr, sehr gut getan.

somewhere in Sidemen
on the road
somewhere in Sidemen

Das Meer und seine Anziehungskraft

Bei der Rückfahrt wählten wir erneut den Weg über die Küstenstraße. Irrtümlich einmal falsch abgebogen sind wir in einem kleinen, verschlafen wirkenden Fischerdorf gelandet und dabei auf diese Bucht gestoßen:

Bali's eastcoast
Bali's eastcoast

Unglaublich schön. Dort scheint sich auch kaum ein Tourist hinzuverirren. Außer wir mal wieder. Wir hätten dort stundenlang sitzen und die Wellen beobachten können. Der Moment hatte etwas sehr… Friedliches.

watching the waves
waves

Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein Bierchen am Lipah Beach. Das ist doch tatsächlich ein kleiner Sandstrand. Und man sitzt dort beispielsweise einfach unter einer kleinen Palme und guckt dem Geschehen zu. Wie entspannt kann man eigentlich sein? 😉

at Lipah Beach
relaxing at Lipah Beach

Besuch vom anderen Ende der Insel

Zu guter Letzt‘ noch eine tolle Geschichte:

Ihr erinnert euch an Rivan und Alisa, unsere Nachbarn vom allerersten Amedbesuch, welche wir dann beispielsweise in Seminyak wiedergetroffen haben um Rivan zu seinem Geburtstag zu überraschen?

Am Samstag Abend kam nur eine etwas mystische Nachricht von ihnen und am Sonntag sind die beiden plötzlich mit zwei Freunden von ihnen (Sheren und Jerry) vor unserer Tür in Amed gestanden. Sie haben einen Tagesausflug gestartet, um uns zu besuchen, das Meer zu genießen und ein bisschen zu schnorcheln. Auch, wenn in Seminyak die Strände inzwischen wieder geöffnet sind – es hat dort nun mal nicht den Charme und die Ruhe von Amed. Und sie wollten sichergehen, uns noch einmal zu sehen, bevor wir ja vielleicht doch dann mal weiterreisen können.

Nachdem man sich also in die Fluten geschmissen hat (wobei Andi wieder mal zum Schnorchellehrer wurde – diesmal für Jerry, welcher in Folge hellauf begeistert erste Fischsichtungen erleben konnte), haben wir ihnen unsere neuen Lieblingsplätzchen gezeigt in Amed:

Zuerst haben wir superleckeren frischen Fisch in der Warung Sridana gemampft: an diesem Tag Mahi Mahi, mit Knoblauchbutter und Chili, dazu Gemüse und Reis. Um – Achtung, festhalten! – 35.000 IDR, das bedeutet ca. 2 Euro. Tatsächlich ein Preisleistungshit 🙂

Und danach haben wir den Tag mit Sonnenuntergangsaussicht ausklingen lassen in unserem wohl allerliebsten Platz in Amed: Dem See you again Café! Das liegt nahe dem Sunset Point, von dem wir bereits beim ersten Besuch berichtet haben, hat allerdings eine viel gemütlichere und freundlichere Atmosphäre. Auch dort kann man fabelhaften Fisch essen (unbedingt probieren muss man den Honey Chilli Fish – für 50.000 IDR immer noch sehr günstig) oder aber einfach beim besten (und gefühlt stärksten) Bali Kopi der ganzen Insel die atemberaubende Aussicht genießen.

sunset from See you again Café

Auch der Banana Pancake ist fabelhaft dort. Und das Gado Gado. Und der Fisch mit Kokosnussmilchsauce. Ach, wir könnten stundenlang schwärmen davon. Wir sind inzwischen so oft dort, man kennt uns schon 😉 Robby und seine Familie haben aus dem Plätzchen ein wahres Wohlfühl-Juwel gemacht. Unser persönliches Lieblings-Amed-Wohnzimmer!

best Bali Kopi at See you again Café

Wir freuten uns riesig über den Besuch und hatten einen wundervollen Tag mit wundervollen Menschen um uns herum. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Bali-Freunde! Es hat sich ein bisschen wie zuhause angefühlt, ganz normal und unbeschwert.

meeting friends

Zum Schluss noch eine witzige Erkenntnis: Zählt man unsere Besuche in Amed zusammen, haben wir inzwischen schon über 10 Wochen hier verbracht – das ergibt mehr als die Hälfte unserer bisherigen Zeit auf Bali. Das spricht defintiv FÜR Amed 🙂

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